Know how
Good Vibrations insights vom Conversion Summit 2014 - Part 2
Johannes und ich waren beim Conversion Summit in Frankfurt dabei. Wir teilen gerne mit dir unser neues Wissen und haben die spannendsten Vorträge zusammengefasst. Im ersten Teil unseres Recaps hat Johannes über Content Marketing und Conversion Optimization gesprochen. Wenn dich Themen wie agiles Marketing, Big Data, Lektionen von Steve Jobs und die Geheimnisse von Amazons Wachstum interessieren ist der zweite Teil wie für dich gemacht. Have fun ;)
Growth Secrets of the Amazon by Bryan Eisenberg, Author & Speaker
Ladies and Gentleman please give a warm welcome to Mr. Bryan Eisenberg „the Godfather of Conversion Optimization“. Mit diesen Worten übergibt Andrè Morys in seiner Funktion als CEO von Web Arts und Gastgeber des Conversion Summits das Micro an Bryan Eisenberg. In seinem Vortrag geht es aber nicht um A/B Testing oder ähnlichem, sondern um die Erfolgsfaktoren des am schnellsten wachsenden Händlers der Welt – Amazon. Von 10 $ im amerikanischen E-commerce gehen über 3 $ ans Unternehmen von Jeff Bezos. Amazons Mission ist es das am meisten auf den Kunden fokussierte Unternehmen der Welt zu sein. Der Erfolg des Onlinehändlers basiert auf vier Säulen:
- Customer Centricity: Amazon richtet sich immer nach den Kunden und will den Kunden nicht Bücher verkaufen, sondern ihnen dabei helfen Bücher zu kaufen. So richten sich z. B. Buchempfehlungen nicht nach den größten Margen sondern nach den Interessen des einzelnen.
- Continuous Optimization: Täglich verbessern Amazon Mitarbeiter Prozesse, machen gut 200 Tests im Monat und implementieren sofort die besten Ideen.
- Culture of Innovation: Alle Amazon Mitarbeiter können neue Ideen einbringen und dürfen auch Fehler machen.
- Corporate Agility: Durch die gut strukturierten Prozesse sind sehr viele Angestellte dazu befugt schnell zu handeln, ohne lange auf Feedbacks von Vorgesetzten zu warten.
Gepaart mit folgenden Eigenschaften sind dies laut Eisenberg die Gründe für Amazons Wachstum:
- Große Auswahl – 7 Mal größer als jene des größten Konkurrenten
- Günstige Preise – Im Schnitt zwischen 5 – 13% günstiger als die Top fünf Konkurrenten
- Verfügbarkeit – Eine Lagerumschlagshäufigkeit von 20 spricht Bände
- Kundenerfahrung – eine hohe Kundenzufriedenheit da das Unternehmen hält was es seinen Kunden verspricht
Agile Marketing – Managing Marketing in High Gear by Scott Brinker, CEO, ion interactive
Brinkers Grundthese ist, das Marketing immer komplexer und schneller wird und dass Marketer deshalb neue dynamischere Wege beschreiten sollen. Bis jetzt war der „Waterfall Marketing Management“ Ansatz, der die Aktionen in die vier Phasen Plan -> Produce -> Deploy -> Review einteilt, die meistgewählte Maxime.
Da sich das Umfeld heutzutage jedoch so schnell ändert können sich bei solch langfristig ausgelegten Plänen die Rahmenbedingungen verschoben haben und die geplante Aktion nicht mehr passend sein. Die Aktionen zu ändern ist nicht immer so einfach: es hart ist den Wasserfall hoch zu schwimmen und dabei verliert man rasch die Orientierung bzw. das Ziel aus den Augen.
Die Zukunft des Marketings ist agiles Marketing das sich in sogenannten „Sprints“ wiederspiegelt. Diese Sprints haben eine Dauer von zwei bis vier Wochen und bestehen aus folgenden Schritten:
- Sprint Planning
- Sprint mit täglichen Stand-Up-Meetings die sicherstellen, dass die Deadlines erreicht werden
- Sprint Review: Was wurde umgesetzt?
- Sprint Retrospective: Hier geht es darum zu analysieren wie die Dinge umgesetzt wurden und nicht was umgesetzt wurde.
- Update Backlog: Welche Erkenntnisse können zukünftige Sprints verbessern?
Dieser Ansatz kann auch bei großen Projekten gewählt werden, in dem das gesamte Projekt in mehrere Sprints aufgeteilt wird. Fünf Eigenschaften sollen laut Scott Brinker während des Sprints immer eingehalten werden:
- Adaptability. Shift happens – Wandel passiert, deshalb verschließ dich nicht vor ihm sondern nimm die Herausforderung an und pass dich an. Ganz nach dem Motto nur was sich ändert bleibt kannst du so vom Wandel profitieren und dich besser positionieren!
- Prioritization. Prioritäten festlegen ist ausschlaggebend für den Erfolg, denn ist alles wichtig ist nichts wichtig. Deshalb setze Prioritäten und mach einen Schritt nach dem Anderen.
- Transparency. Behalte dein Wissen nicht den Teammitgliedern vor, teile es transparent und dein Wissen kann dank dem Feedback deiner Kollegen größer werden.
- Empowerment. Gib den einzelnen Teams Verantwortung und auch die Möglichkeit ihr Handeln selbst zu bestimmen. Agil sein kann nur der, der nicht ständig auf Feedbacks von seinen Vorgesetzten warten muss.
- Experimentation. Finde Wege wie die Teams innovative Ansätze rasch und häufig in einem kleinen Ausmaß testen können.
Scott Brinker hat die Arbeitsweisen großer amerikanischer Unternehmen wie Google genauestens beobachtet, einen agilen Marketing Ansatz herausgearbeitet und ihn voller Überzeugung in 45 Minuten präsentiert. Während seinem Vortrag habe ich erkannt, dass wir einige Dinge genauso angehen. In einigen Bereichen werde ich auf die Sprints zurückgreifen und meine Arbeitsweise ändern während ich bei anderen Aufgaben doch lieber traditionell arbeite. Am Ende kommt es zwar immer darauf an was wir machen, aber Scott Brinker hat mich erkennen lassen, dass es auch fundamental ist wie wir es machen.
Big Data – Small Data – Smart Data by Karl Kratz, Onlinemarketer
Karl Kratz wie er leibt und lebt. Mit voller Hingabe, exzellenter Körpersprache und prägnanten Aussagen füllte er seine halbe Stunde voll aus. Inhaltich lässt sich sein Speech in folgenden Kernaussagen zusammenfassen:
- Nutze clever deine Daten
- Nutze zuerst alle Daten, die dein Unternehmen schon hat
- Sammle nur was du nutzen kannst
Lessons of Steve Jobs by Guy Kawasaki, Author & Chief Evangelist Canva
Ein kleiner dauergrinsender Mann betritt die Bühne und zieht alle Blicke sofort auf sich. Alle hängen an seinen Lippen, er spricht 15 Minuten länger als geplant und alle sind enttäuscht, dass es schon vorbei ist. Wer ist dieser Mann? Guy Kawasaki, Unternehmer, Chief Evangelist und Erfolgsautor. Ein Marketer durch und durch.
Als Chief Evangelist bei Apple war er für 4 Jahre einer der engsten Mitarbeiter von Steve Jobs. Für diese Zeit hatte er laut eigener Aussage nur ein Ziel: Nicht in der Öffentlichkeit von Steve Jobs als ein Stück Scheiße bezeichnet zu werden. Getrieben von dieser Angst vollbrachte er Topleistungen und erlangte großen Ruhm.
Seine Beziehung mit Steve Jobs hat er wie folgt so eindringlich beschrieben, dass alle Zuhörer dachten Steve selbst kennengelernt zu haben: „Denkt an eure Schulzeit. Wenn ihr in der Schule seid liebt ihr die einfachen Lehrer. Sobald ihr die Schule fertig habt schätzt ihr jene die hart zu euch waren, euch viel beigebracht und euch zu dem gemacht haben was ihr seid. Genauso war Steve“. Die 10 wichtigsten Lektionen sind:
- „Experts“ are clueless – Experten sind "Ahnungslos". Sogenannte Experten haben laut Guy häufig keine Ahnung wie die Zukunft sein wird und was gefragt sein wird. Sie kennen vielleicht die Gegenwart, sind aber viel zu viel darauf fixiert und können deshalb häufig keine guten Ratschläge für die Zukunft geben.
- Customers cannot tell you what they need – Kunden können dir nicht sagen was sie brauchen. Hätte Apple auf seine Kunden gehört gebe es z.B. kein iPhone und kein iPad. Deshalb tut man gut daran, nicht immer auf die Kunden zu hören.
- The action is on the next curve – Die große Neuerung liegt auf der nächsten Kurve. Konzentriere dich nicht zu sehr darauf deine Produkte schrittweise weiterzuentwickeln. Halte stets Ausschau nach der nächsten großen Sache.
- Challenge big – fordere die Großen heraus. Messe dich mit den Besten.
- Design counts – Aufs Design kommts an. Lege Wert auf umwerfende Designs!
- Use big graphics and big fonts – Verwende große Grafiken und große Schriften. Für Präsentationen gilt folgende Regel: je größer die Schrift desto wichtiger die Botschaft.
- Changing your mind is a sign of intelligence – Intelligente Menschen wechseln auch Mal ihre Meinung. Sei kein Sturkopf und gib offen und ehrlich zu wenn du einen Fehler gemacht hast.
- Value ≠ Price – Wert ≠ Preis. Der Preis drückt nicht den Wert eines Produkts aus.
- A players hire A+ players – A Leute stellen A+ Leute ein. Hol dir Angestellte die in ihren jeweiligen Bereichen besser sind als du.
- Marketing = unique value – Marketing = einzigartiger Wert. Marketing differenziert dein Produkt und präsentiert es als einzigartiges Produkt. Daher ist Marketing einer der wichtigsten Aspekte deines Unternehmens.
Some things need to be believed to be seen – An manche Dinge muss man glauben, damit man sie dann sehen kann! Diese einfachen aber inspirierenden Worte beendeten den Vortrag von Guy und alle dachten es war schön aber schade das es vorbei ist…
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